Butoh
Was ist Butoh ?
Butoh ist eine Gelegenheit, das Leben wieder, mit Freude und Vertrauen, in die eigenen Hände zu nehmen und den Mut zu haben, sich mit allen Facetten zu zeigen.
Es kommt ursprünglich aus Japan und gilt üblicherweise als Tanz- oder Ausdruckstheater. Ich benutze es als einen rein kreativ-therapeutisch-experimentellen Weg.
Butoh, wie ich es verstehe, ist ein Seelentanz. Der urspüngliche Name ist: Ankoku Butō? was übersetzt: „Tanz der Finsternis“ bedeutet. In meinem Verständnis geht es darum, dem, was ganz oder teilweise im Verborgenen ist und wenig oder gar nicht gelebt wird, ans Licht zu verhelfen und diesem Raum zum Ausdruck zu geben.
Als TänzerIn läßt du dich von Innen heraus bewegen. Dabei bist du ganz präsent und verhilfst deinem jeweiligen emotionalen Zustand zum Ausdruck bzw. du setzt dich mit einem bestimmten Thema auseinander, das du erkundest. Es kann meditativ bis wild-dynamisch-skuril sein und am Boden, auf allen Vieren, auf den Füssen oder beispielsweise auch durch die Luft springend stattfinden.
Wie
Wenn ich mit Butoh arbeite, verwende ich fast immer Musik. Zu einem vorgegebenen Thema (bspw. Weichheit, Lebensfreude, Nähe und Distanz, Feuerskraft, Würde, Herz, …) kreiere ich, mit Hilfe von von mir zusammengestellten Musik-CD’s, einen Raum der es dir ermöglichen soll, ganz in das Thema einzutauchen. Die Musik dient als Anregung. Während sich die begleiteteN PersonEN bewegt/en, gebe ich wiederholt kurze Hinweise, die helfen können, sich besser auf das Thema einzulassen.
Butoh als Reise zu sich selbst.
Du findest deine ganz eigenen Bewegungen, die für dich in diesem Moment genau stimmig sind. Es gibt keine vorgegebenen Schritte und es gilt nur darauf zu achten, dass nichts und niemand anders verletzt wird. Du bist völlig frei in deiner Bewegung und kannst den ganzen Raum nutzen. Es kann sich dabei um innere oder äußere Bewegungen handeln. Manchmal ist es wie ein lebendiger Tanz, in anderen Momenten hältst du vielleicht inne und lauscht der Stille in dir und dann kann es wieder sein, dass du dich ausgelassen, wie ein unschuldiges Kind bewegst.
Wird Butoh ohne Musikbegleitung gemacht, ist das eine absolut magische Erfahrung, denn hierbei schöpfst du ausschliesslich aus dir selbst. Butoh kann in einem Raum oder der freien Natur getanzt werden. In der Natur kannst du dich gut von dieser inspirieren lassen und deine Erkundungsreise beispielsweise mit etwas beginnen, was dich dort fasziniert oder mit was du in diesem Moment aus einem anderen Grund gerade resonierst.
Setting
Butoh findet in einem Raum, mit möglichst viel Bewegungsfreiraum oder in der Natur statt. Bewegungsfreundliche Kleidung ist unbedingt empfehlenswert. Besonders, wenn der Butoh Draußen stattfindet, sollte die Kleidung auch schmutzunempfindlich sein, bzw. leicht waschbar.
Formate
Ich biete Butoh im Rahmen der Gefühls- und Körperarbeit (Einzel-und Paar-Setting oder Gruppenangebote) an, sowie als Puzzleteil in meinen mehrtägigen Einzel-Intensiv-Begleitungen oder Zweier-Intensiv-Begleitungen oder auch als 2stündige Abendveranstaltung.
In einigen meiner Gruppenangebote kombiniere ich Butoh mit weiteren Selbsterfahrungs- und Reflexionsangeboten, wie bspw. Meditationen, Körperwahrnehmungsübungen, Austausch zu Zweit oder in Kleingruppen, Naturbegegnungen und gelegentlich auch mit gemeinsamem Gesang, inneren Bilderreisen oder einem Rasselritual.
Immer wieder ist Butoh auch Teil der Abendgestaltung in meinen Gefühls- und Körperarbeitsgruppen oder ist Morgenprogramm in diesen Gruppen.
Auf Wunsch ist es möglich, dass ich für eine Person einen ganz persönlichen Butoh-Zyklus zusammenstelle, in welchem sich die Person mit einer Thematik in ihren unterschiedlichen Fassetten auseinandersetzt. Im Anschluß jeder Butoh-Session besteht die Möglichkeit der gemeinsamen Reflektion des Erlebten. Dies unterstützt die bewusste Integration. Ein Zyklus umfasst mindestens 6 Termine.
Feedback
Einige Rückmeldungen, die ich wiederholt von Teilnehmer/innen erhielt:
Ich fühle mich tiefer verbunden mit mir selbst.
Es hat enormen Spaß gemacht.
Ich habe Klarheit gefunden.
Ich habe mich an längst vergessene unangenehme oder angenehme Erlebnisse erinnert und konnte die Unangenehmen loslassen/vergeben/mich mit ihnen aussöhnen, bzw. die Angenehmen als Kraftquelle aufnehmen.
Ich fühle mich gestärkter und lebendiger.
Meine Art des Butoh wird oft als tief spirituell erlebt, da es das innere Leuchten der Menschen zum Vorschein bringt und zu einer Rückverbindung führt – mit sich selbst und etwas Größerem.
Butoh & ich
Butoh war ein Teil meiner 5jährigen körperpsychotherapeutischen Ausbildung. Silvia Specht-Boadella, die uns Butoh vermittelte, hatte zwei Jahre direkt bei Kazuo Ono (neben Hijikata der zweite Begründer des Butoh) in Japan gelernt. Ich war sofort fasziniert, denn Bewegung und besonders Tanz fand ich schon immer wunderbar. Wenn ich tanze, tauche ich in meine eigene Welt ein und vergesse alles um mich herum. Es bewegt mich.
Mit Butoh war es mir nun möglich, mich mit wesentlichen Lebensthemen auf eine kreativ Art auseinanderzusetzen. Ich konnte in Leichtigkeit und Freude in berührende Tiefen abtauchen. Ich hatte immer sehr starke, bewegende Erfahrungen, die noch lange nachwirkten. Ich liebte die Butohtage in der Ausbildung und konnte es immer kaum erwarten, bis wir damit loslegten. Mir war klar, daß ich diese Erfahrungsmöglichkeit mit anderen Menschen teilen möchte und so kreierte ich mit den Jahren meinen eigenen Ansatz.