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Mareia Claudia Lange

SoulrootsReflexionen

über Menschliches & Zwischenmenschliches

Körper — Psyche — Gefühle

Kleine Dinge machen einen großen Tag


Eine Partnerschaft lebendig zu halten ist im Alltagsstress nicht immer einfach. Um so wichtiger ist es sich gegenseitig den Tag mit kleinen Aufmerksamkeiten zu versüßen.

Anfangseuphorie

Erinnerst du dich an Verliebtheitsphasen in deinem Leben und/oder deiner aktuellen Partnerschaft? Denke daran zurück. Gab es etwas, das du anfangs getan hast, was dann irgendwann auf der Strecke blieb?

Vielleicht hast du Blumen mitgebracht, kleine Liebesnotizen geschrieben, vom Bahnhof oder Flughafen abgeholt, einen frischgepressten Saft ans Bett gebracht, spontan herzlich und lange umarmt oder ausgesprochen, was du am/an der Anderen toll findest und/oder wertschätzt. Erinnere dich. Dir fällt sicherlich Einiges ein.

Alltagstrott

Und dann setze irgendwann der Alltag ein. Nach und nach sind diese kleinen Liebesgesten vielleicht verloren gegangen. Oder haben sie sich gehalten?

Die Hormone sind nicht mehr auf Hochtouren – jedenfalls nicht die Verliebtheitshormone, die durch die rosarote Brille sehen lassen und dich auf Wolke sieben erheben. Oder schafft ihr es, euch doch immer wieder miteinander verliebt zu fühlen?

Aber muß das so sein, dass alles etwas abflacht?

Auseinandersetzungen gehören zu einer Partnerschaft dazu. Bei manchen Paaren sind sie häufiger als bei anderen und auch die Wellen schlagen bei manchen höher. Wenn es gut abläuft, dann können Auseinandersetzungen zu Klärung führen und sogar zu mehr Verbundenheit.

Besonders im Alltagstrott und in stressigen Zeiten ist es wichtig etwas für eine liebevolle, unterstützende Grundstimmung zu tun. Die kleinen Liebesgesten, die anfangs wie selbstverständlich von Herzen getan wurden, können dabei sehr hilfreich sein.

Selbstsabotage

Als ich vor einigen Jahren mit einem Bekannten darüber redete, dessen Ehe ein wenig eingerostet war, der seine Frau aber immer noch aufrichtig liebte, wandte er ein: „Ja, aber wenn ich ihr jetzt plötzlich wieder anfange Blumen mitzubringen, dann denkt sie, dass ich eine Affäre hatte/habe und ein schlechtes Gewissen überdecken will.“ Ich war sprachlos. Dieser Gedanke schien mir völlig abstrus. Ich kannte jedoch seine Frau nicht und vielleicht hätte sie tatsächlich skeptisch reagiert. Ich finde jedoch, es ist wert das Risiko einzugehen auf Skepsis zu treffen. Vielleicht löst es auch Freude aus. Vielleicht Erstaunen. Das kann nur rausgefunden werden, wenn es ausprobiert wird. Es ist müßig das Leben auf Annahmen aufzubauen. Und ich finde es völlig absurd Freundlichkeiten sein zu lassen, weil es sein könnte, dass diese nicht mit offenen Armen empfangen werden. Selbst wenn es eine anfängliche Skepsis gibt. Steter Tropfen höhlt den Stein. Vielleicht braucht es eine Zeit, bis sich wieder eine Vertrautheit einstellt, falls sie verloren gegangen ist. Wenn dies jedoch dein inniger Wunsch ist, dann setzt dich dafür ein, es ist es wert.

Kleiner Aufwand, großer Effekt

Wie reagierst du, wenn dir eine kleine Liebesgeste zuteil wird? Mir zaubern sie ein Lächeln ins Gesicht und lassen meine Augen strahlen. Ich bin jedes mal dankbar und beglückt.

Liebesgesten bringen Lichtmomente in den Alltag.

Und wenn ich sie schenke, dann freut es mich jedes Mal ungemein die Berührtheit und Freude meines Partners zu erleben. Beide erleben demnach Glücksmomente dadurch und schütten entsprechende Hormone aus, die der eigenen Gesundheit, nebenbei bemerkt, sehr wohl tuen.

Und was glaubst du, wie lange so eine Liebesgeste braucht um ausgeführt zu werden? Meistens sind es nur kurze Momente, wenige Minuten. Aber diese Momente sorgen dafür, dass die Person an deiner Seite beschwingter durch den Tag geht – und du vielleicht auch, weil es so schön ist, dies ausgelöst zu haben und eventuell mitzuerleben.

Probier es aus!

Fragen erlaubt

Und wenn du dich tatsächlich nicht mehr daran erinnerst, was du tun könntest oder was du einst getan hast, dann frage dein*e Partner*in, über welche kleinen Liebesgesten von dir er/sie sich einst gefreut hat und flechte sie nach und nach immer wieder in euren Alltag ein.

Du bist gerade ohne Partnerschaft? Freunde*innen, Nachbarn*innen, Kollegen*innen und die Mitarbeiter*innen in Läden freuen sich sicherlich auch über ein freundliches Lächeln, ein nettes Wort oder eine andere kleine Aufmerksamkeit, die von Herzen kommt. Und auch diese dürfen gefragt werden, über was sie sich freuen würden, falls du unsicher bist, was ihren Tag freundlicher erscheinen lassen würde.

Einfühlsam sein

Die Kunst bei den kleinen Aufmerksamkeiten und Gesten ist, das zu tun, von dem du sicher sein kannst, dass es dein Gegenüber schätzt und nicht etwas zu tun, von dem DU meinst, dass es der/die andere schätzen sollte, weil DU es so toll fändest, wenn das endlich mal jemand für dich täte. Schenke deine kleinen Tageserheller einfühlsam und dosiert. Wenn du andere Personen überschüttest, dann kann das auch erdrückend wirken oder wird nicht mehr als besonders empfunden. Denk dran: Du möchtest für aufhellende Überraschungsmomente sorgen.

Ich wünsche dir und euch viel Spaß beim ausprobieren und freue mich über Kommentare und Rückmeldungen. Nutze dafür, wie auch für Fragen oder Wünsche für zukünftige Blogthemen, bitte das Kommentarfeld.<7p>


Montag, 4.April 2016

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warum ich den Blog führe

Die Arbeit mit den Menschen die ich begleite, meine Partnerschaftserfahrungen, das Tango Argentino tanzen, alltägliche Erlebnisse und meine Reisen in andere Länder regen mich besonders zur Reflexion über Menschliches und Zwischenmenschliches an.
Einige meiner Reflexionen teile ich hier.

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