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Mareia Claudia Lange

SoulrootsReflexionen

über Menschliches & Zwischenmenschliches

Körper — Psyche — Gefühle

Gewohnheitsveränderungen


Neue Gewohnheiten zu etablieren und Alte loszulassen fällt vielen Menschen schwer. Innere Schweinehunde müssen überwunden werden. Erfolgreich jedoch, erstrahlst du am Ende freudig.

Was ist es, was du in deinem Leben an Gewohnheiten verändern möchtest? Überleg einen Moment?
Vielleicht möchtest du täglich meditieren, weniger Süßes essen oder dich regelmäßig mit Freunden treffen, anstatt alleine in den eigenen vier Wänden vor dem Computer zu versacken oder dir einen Traum erfüllen und dafür täglich etwas tun?

Gute Vorsätze kennen wir alle. Wenn es gelingt, dann freust du dich. Hoffentlich erkennst du es auch an, anstatt dir einzureden, dass es ja halb so wild war und deshalb nicht weiter der Rede wert. Sollte es dir nicht gelungen sein, dann machst du es vermutlich so wie viele andere: du kritisierst dich und erzählst dir, wie willensschwach du bist und dass du aber auch einfach nichts auf die Reihe bekommst. Diese inneren Kritiker helfen leider nicht dabei dich aufzubauen und dafür zu motivieren es hinzunehmen und es noch mal gezielter anzugehen oder dein Vorhaben zu modifizieren.

Gewohnheiten zu verändern will vorbereitet sein.

Nimm dir ein wenig Zeit für die folgenden Fragen:
* Wieso möchtest du deine Gewohnheit aufgeben bzw. eine neue etablieren?, Was versprichst du dir davon?
* Ist diese Motivation deine eigene oder sagen dir andere Menschen oder sagt dir eine andere Person, dass das gut für dich wäre?
* Spürst du, dass es gut wäre, aber sträubst dich es wirklich anzugehen, genau weil dir jemand anderes gesagt hat, dass es gut wäre für dich?
* Was sind die Vorteile, wenn alles so bleibt wie es ist?
* Was sind die Nachteile, wenn alles so bleibt wie es ist?
* Was riskierst du vielleicht zu verlieren, wenn du so weiter machst wie bisher?
* Mit was mußt du dich konfrontieren oder auseinandersetzen, wenn du deine alte Gewohnheit losläßt bzw. die neue etablierst? Das kann dir einen Hinweis darauf geben, warum es dir eventuell schwer fällt das Alte loszulassen, weil du Angst vor dem hast, mit dem du dich dann auseinandersetzen müßtest.
* Welche Konfrontation vermeidest du, wenn alles so bleibt, wie es ist?
* Welche Vorteile gibst du auf, wenn du die alte Gewohnheit sein läßt bzw. die neue etablierst?, Stichworte z.B. wie: Zuwendung/Aufmerksamkeit von anderen, Zugehörigkeit
* Wie hoch ist der Aufwand der zu betreiben ist? > physisch, emotional, materiell
* Steigert es deine Lebensqualität?
* Macht es deinen Tag angenehmer?
* Hat es auf lange Sicht Einfluss auf deine Stimmung?, Kurzfristig bist du vielleicht übel gelaunt, da du eventuell Entzugserscheinungen hast, aber es kann sein, dass es dich langfristig gefühlvoller und zugänglicher macht oder gesünder.
* Stimmt das was du vorhast mit deinen Werten überein?

Welche Ressourcen stehen dir zur Verfügung?

Nimm dir Zeit. Stürze dich nicht einfach unüberlegt in dein Vorhaben, sondern bereite es emotional, materiell und intellektuell vor.

Wenn du loslegst, möchtest du gut informiert an die Sache herangehen. Vielleicht ist es sinnvoll vorher etwas dazu zu lesen oder Expertenmeinungen einzuholen. Das kann im Endeffekt Geld, Zeit und emotionale Frustrationen sparen.

Du willst auch alles Materielle parat haben, was es dafür braucht, damit du sofort loslegen kannst.
Wenn du beispielsweise mit einer täglichen Yogapraxis anfangen möchtest, ist es sinnvoll, neben dem, dass du klar darüber sein solltest, welche Asanas du beispielsweise praktizieren möchtest, dass du einen sauberen, freien Platz hast, wo die Yogamatte am besten schon daliegt, wenn die Zeit gekommen ist, zu der du loslegst. Wenn du jedoch erst anfangen mußt sauberzumachen oder aufzuräumen oder du durch Anrufe abgelenkt wirst oder die Yogamatte nicht findest oder gar keine passende Unterlage hast, dann ist es wesentlich unwahrscheinlicher, dass du dein Vorhaben durchziehst. Verzetteln dich aber auch nicht in den Vorbereitungen, sozusagen als Ausrede, dass du ja nicht loslegen kannst, weil noch nicht alles perfekt ist. Wenn für das Nötigste gesorgt ist, dann leg los.

Verfügst du über das Geld, um entspannt die Neuerung anzugehen?, Wenn nicht, gibt es einen möglichen materiellen Ersatz den du als Provisorium nutzen kannst?, Vielleicht kannst du dir ja auch etwas von jemandem ausleihen, zumindest für’s erste? Werde kreativ.

Gibst es Menschen, die dich in deinem Vorhaben unterstützen können? Manches kann sinnvoll auch zu Zweit oder in einer Gruppe gemacht werden. Das kann die Motivation erhöhen.

Überprüfe auch, ob deine eigenen Ansprüche hilfreich sind oder ob es dabei eine Veränderung braucht.

Welche Fähigkeiten und Talente hast du, die dich bei deinem Vorhaben unterstützen? Setze deine Intelligenz und deine Intuition ein.

Strategien um die Veränderung zu etablieren

Egal, ob du etwas loslassen möchtest oder etwas Neues beginnen möchtest. Der Vorsatz alleine reicht oft nicht. Hier ein paar Hinweise, wie es leichter gelingen kann, die inneren Schweinehunde zu überwinden.

* Reserviere die Zeit, die du dafür brauchst! Blockiere dir diese Zeit am besten im Kalender. Setze dich dafür ein, dass du nicht doch einen anderen Termin einträgst. Einen Arzttermin verschiebt du ja auch nicht einfach so. Zeit für dich ist genauso wertvoll, wie Zeit für andere.

* Vereinbare mit dir selbst eine Testlaufphase, beispielsweise 1 Monat. Das ist besonders sinnvoll für Veränderungen, die du täglich anwenden willst. Es ist ein überschaubarer Zeitrahmen und gleichzeitig aber auch lang genug, dass du schon einen ersten Effekt spüren kannst. Nach der Testphase entscheidest du, ob du noch mal um einen Monat verlängerst usw. Mit der Zeit wird es dann zu einer Gewohnheit, die sich so stark etabliert hat, dass sie plötzlich wie von selbst geschieht und einfach zu deinem Tagesablauf dazugehört.

* Steigere die Länge. Fange beispielsweise mit nur 2 Minuten Meditation an und steigere jeden Tag um 1 Minute, bis du beispielsweise bei 20 oder 30 Minuten angekommen bist oder was für eine Zeitspanne auch immer passend ist für dich. Halte dich unbedingt an die Zeit – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Ich habe vor einigen Jahren mit 5 Minuten begonnen, als ich eine tägliche Yogapraxis etablieren wollte. Schon die kurzen 5 Minuten hatten einen Effekt. „Dummerweise“ hatte ich hinterher keine Ausrede mehr. Ich konnte nicht mehr sagen, dass ich keine Zeit hätte. Denn 5 Minuten kann ich immer einfädeln.

* Reihe die neue Gewohnheit zwischen zwei schon bestehende Gewohnheiten ein. Oder in eine ganze Kette von schon bestehenden Gewohnheiten. Als ich die tägliche Yogapraxis etablieren wollte, integrierte ich es in mein Morgenritual. Aufwachen, meine Träume aufschreiben, Zähneputzen, Yogapraxis, duschen, anziehen, frühstücken. Wo passt es bei dir rein?

* Deine Gewohnheit sollte einen festen Platz haben – sowohl zeitlich, als auch örtlich. Gestalte den Ort einladend.

* Tue es, egal was passiert! Wenn du beispielsweise zu einer bestimmten Zeit aufstehen möchtest, dann tue das auch an den Tagen, an denen du die Nacht zuvor erst sehr spät ins Bett gegangen bist. Auf jeden Fall in der Phase, in der du noch dabei bist, diese Gewohnheit zu etablieren.

* Wenn du etwas sein lassen möchtest, dann überlege dir, was du stattdessen machst. Statt dir eine Zigarette anzuzünden umarmst du jemanden oder trinkst ein Glas Wasser oder fühlst die Gefühle, die gerade in dir auftauchen bzw. die Körperempfindungen, die sich in dir ausbreiten. Statt die Tafel Schokolade zu essen, ißt du einen Apfel, rufst eine gute Freundin an, sprichst aus, was dich ärgert etc. Überlege dir eine sinnvolle Strategie, die ein Ersatz ist, für den es sich lohnt das sein zu lassen, was du sein zu lassen beschlossen hast.

* Erzähle Menschen von deinen Vorhaben.

* Schließ eine Wette ab, bei der du etwas tun mußt wogegen du Widerstände hast, wenn du verlierst und etwas gewinnst, was dir Freude bereitet, wenn du es schaffst. So hast du etwas, auf das du dich freuen kannst und etwas was dich daran hindert zwischendurch vielleicht doch aufzugeben oder zu schummeln. Sei ehrlich.

* Tue dich mit anderen Menschen zusammen. Ich habe vor einigen Jahren von einer Gruppe von Frauen gehört, die sich zusammentaten, um gemeinsam abzunehmen. Dazu joggten sie unter anderem jeden Tag gemeinsam. Täglich schrieben sie auf, wie viel jede wog. Dann zählten sie die Angaben zusammen und verkündeten, wo sie als Gesamtgruppe gewichtsmäßig standen. Wenn bei einer das Gewicht etwas hochgegangen war, dann konnte es sein, dass das Gesamtgewicht vielleicht trotzdem runter ging. Es half. Am Ende hatten alle abgenommen. Ein kleiner Trick, der in diesem Fall sehr hilfreich war. Die Motivation an etwas dran zu bleiben ist in der Regel höher, wenn andere involviert sind. Werdet kreativ was hilfreiche Tricks angeht.

* Lass deinen inneren Kritiker zum inneren Motivator werden. Unsere Gedanken sind sehr machtvoll. Du findest es vermutlich wenig motivierend, wenn dir ständig jemand erzählst weshalb du immer noch nicht gut genug bist und was du schon wieder falsch gemacht hast. Es verursacht Stress. Motivierender ist auf deine Fortschritte hingewiesen zu werden oder dafür anerkannt zu werden, dass du dran bleibst (auch wenn es dir noch schwer fällt und du vielleicht langsamer vorankommst, als dir lieb ist). Diese „Bauchpinseleien“ zaubern oft ein Lächeln ins Gesicht. Das setzt Glückshormone frei. Sei dir darüber im klaren, dass DU oftmals diese Person bist, die dich so runterputzt. Genauso kannst du dich auf aufbauen. Für jede Selbstkritik überlege dir drei Wertschätzungen. Das fällt dir schwer? Dir fällt nichts ein? Mach dich auf die Suche. Halt die Augen, Ohren und sonstigen Sinne offen. Trainiere dich darin nach dem Ausschau zu halten, was gut an dir ist und das anzuerkennen, was schon klappt. Es heißt nicht völlig die Augen vor deinen weniger liebsamen Persönlichkeitszügen zu verschließen, sondern das wertzuschätzen was toll an dir ist, anstatt dich immer nur runterzuziehen und niederzumachen.

* Solltest du etwas etablieren wollen, was nicht täglich stattfindet, dann mach eine ähnliche oder damit zusammenhängende Tätigkeit an den anderen Tagen, beispielsweise 3 Tage/Woche Yoga, 2x/Woche Meditation, 2x/Woche Mantren singen oder abwechselnd joggen, walken oder spazieren gehen. Oder 2x/Monat, immer mittwochabends mit dem/r PartnerIn ausgehen, die anderen Mittwoche 1x/Monat alleine und 1x/Monat zusammen mit dem/der PartnerIn mit FreundInnen weggehen.

* Sei konkret. Was ist dein genaues Ziel? Wie lange genau? Wann genau (während des Tages oder welche Tage die Woche oder welcher Tag im Monat – auch hier: wie lange und zu welchem Zeitpunkt des gewählten Tages)? Was genau stattdessen? etc.

* Wenn du entscheidest loszulegen, tu das nicht auf Sparflamme, sondern engagier dich voll, setz gleich am Anfang all deine Energie ein. Bring grad am Anfang schon deine Talente ein. Und dann, wenn der Zug sozusagen kraftvoll in Schwung gekommen ist und Fahrt gewonnen hat, dann bleib dran und bleib in Fahrt. Danach geht es wie von selbst weiter.

* Nimm dir nicht zu viel auf ein Mal vor. Fange mit etwas Kleinem an und arbeite dich kontinuierlich vor. Eins nach dem Anderen, ansonsten verzettelst du dich und machst am Ende nichts von all dem, was du verändern möchtest, um deine Lebensqualität zu steigern und dich wohler mit dir selbst zu fühlen.

Der Jahreswechsel steht vor der Tür. Viele Menschen haben gute Vorsätze für’s Neue Jahr. Beginne schon jetzt mit der Vorbereitung. Vielleicht brauchst du etwas Materielles, um dein Vorhaben umzusetzen. Brauchen andere Menschen noch Ideen, was sie dir zu Weihnachten schenken sollen? Dann hast du in Kürze vielleicht ein paar sinnvolle Vorschläge.

Ich wünsche dir viel Spaß bei den Vorbereitungen und viel Erfolg bei der Umsetzung. Solltest du bei der Umsetzung doch über einige Hindernisse stolpern, dann tritt über diesen Link: http://soulroots.org/kontakt/ jetzt sofort in Kontakt mit mir. Wir machen so bald als möglich einen Termin aus und ich unterstütze dich gerne dabei, deinem Ziel näher zu kommen und dir zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.

Ich freue mich wenn du die Hinweise hilfreich findest und unter dem Artikel kommentierst, welche Erfahrungen du mit ihnen gemacht hast. Solltest du Fragen haben oder Anregungen für zukünftige Artikel, dann nutze dafür bitte auch das Kommentarfeld.


Montag, 12.Dezember 2016

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Die Arbeit mit den Menschen die ich begleite, meine Partnerschaftserfahrungen, das Tango Argentino tanzen, alltägliche Erlebnisse und meine Reisen in andere Länder regen mich besonders zur Reflexion über Menschliches und Zwischenmenschliches an. Einige meiner Reflexionen teile ich hier.

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