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SoulrootsReflexionen
über Menschliches & Zwischenmenschliches
Körper — Psyche — Gefühle

Gedankentankstelle
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was alles für Gedanken durch deinen Kopf wandern Tag für Tag? Ist dir bewusst wieviele Gedanken du denkst? Es sind angeblich etwa 60.000 Gedanken pro Tag.
Nimm dir einen Moment Zeit und beobachte, wie ein neutraler Beobachter, deine Gedanken. Belasse es so wie es ist. Rege dich nicht über das auf, was du denkst, freue dich nicht über das was du denkst. Nimm es einfach wahr.
Werde zum Gedankendetektiv
Mach dir eine Liste oder male zwei große Luftballons auf ein Blatt Papier. Schreibe in eine Seite oder in einen Luftballon all die Gedanken, die dich eher runterziehen, klein machen, in denen du lamentierst, dich über andere Menschen oder Situationen aufregst, frustriert bist über dich, deine Mitmenschen oder das Leben und andere Gedanken dieser Art.
Und auf der anderen Seite oder in den anderen Luftballon schreibe all die Gedanken, die dich aufbauen, die dich in deinen Qualitäten anerkennen, in denen du dich über das freust, was du erlebst, in denen du andere Menschen oder Situationen wertschätzt, die Vertrauen und Dankbarkeit ausdrücken gegenüber dir selbst, deinen Mitmenschen und dem Leben und andere Gedanken dieser Art.
Auf welcher Seite bzw. in welchem Luftballon befinden sich der überwiegende Teil deiner Gedanken?
Um welche Themen kreisen deine Gedanken? Was beschäftigt dich, hält dich wach?
Welche Gefühle gehen mit deinen jeweiligen Gedanken einher?
Versuche deine Gedanken den folgenden Grundgefühlen zuzuordnen:
Traurigkeit, Angst, Scham, Ärger/Wut/Hass, Freude, Vertrauen, Liebe.
Fällt dir etwas bei deiner Zuteilung auf?
Deine Gedanken und dein Leben
Betrachte nun dein Leben. Welcher Seite der Liste oder welchem Ballon entspricht es?
Sei bei dieser Zuteilung ganz ehrlich mit dir selbst. Vielleicht hilft es, wenn du dir vorstellst, du könntest Urlaub von deinem Körper machen und jemand anders würde diese Zeit in deinem Körper verbringen und du müßtest dieser Person ganz genau erklären, was er oder sie zu erwarten hat. Was wird sie vermutlich weniger mögen und was wird sie schätzen oder wovon wird sie begeistert sein?
Wie denkst du über dich selbst? Ist es: „Das schaffe ich sowieso nicht. Ich kann das einfach nicht. Darin war ich noch nie gut. Ich bin einfach zu … (dick/dünn/doof/ungeschickt/undiszipliniert/… – ergänze selber). Ich muss endlich … Warum kann ich nicht einfach …“ Oder hört sich das bei dir eher so an: „Ich mag mich so wie ich bin. Schon wieder einen Schritt weiter. Toll. Das klappt ja schon ganz gut. Ich bin einfach … (genau richtig, schlau, einfallsreich, entspannt, zuversichtlich … – ergänze selber). Es kommt zur rechten Zeit. Einfach dran bleiben. Ein Schritt nach dem anderen. … klappt schon großartig. Ich darf …“
Gefällt dir das Ergebnis? Bist du glücklich mit deinem Leben? Ja oder nein?
Du regst dich über jemand anderen auf? Wie sind deine Gedanken über diese Person genau? Prüfe dich gut, ob du die kritisierte Eigenschaft in irgendeinem Bereich des Lebens nicht auch lebst oder ob du vielleicht insgeheim neidisch bist, dass der andere sich das traut und du es nie wagen würdest. Erlaube dir selbst so in deinem Leben zu agieren, wenn du merkst, dass du insgeheim neidisch bist und erobere dir dadurch einen Teil von dir zurück, den du vielleicht irgendwann unterdrücken mußtest. Dann begegnet es dir entweder weniger im Außen oder du gehst gelassener damit um.
Vorsicht Falle
Gibt es etwas was du ganz unbedingt möchtest? Drehen sich deine Gedanken viel darum wie es wäre, wenn du es endlich hättest? Wie sind deine Gefühle dabei, wenn du darüber nachdenkst oder dir das vorstellst? Bist du angespannt und ungeduldig und konzentrierst dich darauf, dass es bitte endlich ganz schnell eintreten soll? Nimm wahr, ob du aus einem Mangel heraus denkst und agierst. Gibt es da dieses Loch, welches sich endlich stopfen soll? Zweifelst du innerlich immer wieder, dass es tatsächlich eintreten wird? Oder sind es eher Gedankenblitze die ab und zu auftauchen? Ist es eine Vorfreude und eine innere Gelassenheit und ein Vertrauen, dass es ein Teil deines Lebens ist und zu dir gehört? Oder schwelgst du so viel in diesen Fantasien, dass du so entspannt bist, dass keine Energie mehr übrig bleibt, um dann tatsächlich auch aktive Schritte zu unternehmen, die es zur Realisierung deines Traumes natürlich auch braucht.
Prüfe auch hier gut, ob diese Gedanken zu Anspannung führen und dich runterziehen oder ob sie unterstützend und erhebend sind. Auf welche Seite der Liste, in welchen Ballon gehören sie also?
Probiere es selbst aus
Du hast sicherlich schon vom Placebo-Effekt gehört. Menschen bekommen ein Medikament, welches angeblich eine bestimmte Wirkung hat, in Wirklichkeit ist gar kein Wirkstoff drin, sie werden davon aber trotzdem gesund. Wie ist das möglich? Weil sie davon überzeugt waren, dass es wirkt und sie gesund macht. Kein Zweifel, nicht mal in dem entferntesten und verstecktesten Winkel ihres Körpers. Sie haben sich nicht die ganze Zeit eingeredet, das muss jetzt wirken, das muss jetzt wirken… Sie haben es genommen und darauf vertraut, dass es von alleine seine Wirkung tut.
Die Kunst liegt also darin darauf zu vertrauen und davon überzeugt zu sein, dass es nur diese Möglichkeit des Ergebnisses gibt. Die Gedanken und Gefühle sind entsprechend. Gelassenheit. In diesem Wort steckt lassen drin. Es sein lassen. Es geschehen lassen. Los-lassen.
Leichter gesagt als getan. Denkst du vielleicht.
Beobachte dich in den nächsten Stunden, Tagen und Wochen. Betrachte dich neutral, nimm das an, was ist und teile es der jeweiligen Seite der Liste oder dem jeweiligen Ballon zu.
Aussöhnung mit dir selbst
Mach Frieden mit dem was ist. Mach dich nicht dafür fertig, wenn sich der überwiegende Teil deiner Gedanken auf der herunterziehenden Seite der Liste oder dem entsprechenden Ballon befinden. Es macht Sinn, dass du so geworden bist, wie du geworden bist. Das hat mit deiner Geschichte zu tun, mit dem wie du aufgewachsen bist und dem, was du im Laufe deines Lebens für Erfahrungen gemacht hast, mit den Glaubenssätzen die sich dadurch gebildet haben.
Das bedeutet allerdings nicht, dass es deshalb auch auf immer und ewig so bleiben muss.
Nimmt es liebevoll an. Umarme dich innerlich.
Übernimm das Steuerrad deines Lebens
Beginne damit deine Gedanken zu kontrollieren. Wenn du einen Gedanken wahrnimmst, der dich runterzieht, dann lächle ihn liebevoll an und setze ihm ein klares Stop. Denke stattdessen einen unterstützenden Gedanken in Kombination mit einem Gefühl des Vertrauens, der Gewissheit und der Entspannung.
Beobachte auch, wie deine Gedanken das beurteilen, was du aussprichst. Glaubst du dir selbst? Nimmst du dich selbst beim Wort? Ziehen dich deine kommentierenden Gedanken runter oder bauen sie dich auf? Unterstützen sie dich darin, das umzusetzen, was du gesagt hast, was du z.B. tun wirst? Sagst du beispielsweise, dass du ab sofort 2x/Woche joggen gehen wirst oder nur noch am Wochenende Süßigkeiten oder Kuchen essen wirst, dann mach das auch. So zeigst du dem Leben, dass du zu deinem Wort stehst und die Chance ist größer, dass dich andere ebenfalls ernst nehmen und wirklich respektieren. Sie erfahren, dass auf dein Wort Verlaß ist. Worte und Gedanken sollten übereinstimmen, wenn du möchtest, dass sich dein Leben dahin verändert, wie du es erträumst.
Realistisch sein bedeutet nicht nur auf das vorbereitet zu sein, was alles schief gehen kann, sondern sich auch damit auseinanderzusetzen, was wäre, wenn es tatsächlich optimal verläuft.
Es ist sinnvoll dir zu überlegen, wie du vorgehst, wenn sich dir dein innerer Schweinehund in den Weg stellen sollte – aber erst nachdem du dir den optimalen Ausgang vorgestellt hast. Unternehme die notwendigen Schritte, allerdings so, dass du innerlich entspannt bleibst.
Nimm wahr wie sich dein Leben in den folgenden Wochen beginnt zu ändern.
Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was klappt, was sich „zum Besseren“ hin entwickelt, wenn deine Worte, Gedanken und Gefühle übereinstimmen und diese dich in deinen Vorhaben unterstützen.
Ich schlage dir vor, dass du dir für jede Kritik, die du an dir selbst hast, drei Komplimente machst – und zwar immer andere. So trainierst du deinen Geist darin nach dem Ausschau zu halten, was an dir toll ist. Vielleicht bist du damit anfangs hoffnungslos überfordert und denkst, dass es an dir nichts Tolles gibt. Falls du Ideen brauchst, frag mindestens 5 Personen, die dich gut kennen und lass dir von ihnen sagen, was sie an dir schätzen und welche Qualitäten dich auszeichnen. Und nimm es an. Nicht bezweifeln oder klein reden, sondern in dein Herz sinken lassen. Mit der Zeit wird dir immer mehr an dir auffallen, was du wertschätzen lernst.
Ich hoffe du hast ein paar hilfreiche Anregungen erhalten und tankst zukünftig vor allem Gedanken, die dich aufbauen und dir Schubkraft für dein Leben geben. Ich bin neugierig zu hören, was du für dich entdeckt hast und wie dein Leben sich für dich entwickelt, wenn du die Hinweise anwendest. Vielleicht hast du ja auch schon Erfahrungen damit. Teile sie gerne hier mit mir und anderen Leser*innen.
Du merkst, dass du alleine mit dem ganzen Prozeß überfordert bist? Dann melde dich gerne bei mir und wir verabreden eine erste Sitzung. Ich helfe dir gerne weiter. Nutze dafür das Kontaktformular auf meiner Website. Folge diesem Link: http://soulroots.org/kontakt/ Wir telefonieren dann kurz, um einen ersten Eindruck voneinander zu bekommen und einen Termin abzusprechen.
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Ein wirklich Interessanter Artikel. Ich nehme jetzt Zettel und Stift und werde mich an 2 Listen setzen. … es macht mich unheimlich neugierig was dabei raus kommt. …
Danke. 🙂 Du darfst die Liste gerne über die nächsten Tage immer wieder vervollständigen.