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Mareia Claudia Lange

SoulrootsReflexionen

über Menschliches & Zwischenmenschliches

Körper — Psyche — Gefühle

Fühlst du dich rundum wohl?


„Ach mensch, da hab ich mich aber mal wieder seltendämlich angestellt.“, „Mein Körper schmerzt einfach nur. Das nervt.“, „Alle anderen vergnügen sich. Und ich?“

Redest du manchmal so mit dir?

Oder hört es sich bei dir eher so an?:
„Passiert. Und?“, „Oh, das tut weh. Ich beweg mich grad einfach langsamer. Das wird jeden Tag besser.“, „Alle sehen so vergnügt aus. Was würde mir gerade gut tun? Da fällt mir gleich was ein.“

Wenn ich Menschen frage, was für sie zu Wohlbefinden dazugehört, dann kommen meistens Antwort, die sich auf den Körper beziehen. Es braucht schon genaueres Nachfragen, wie beispielsweise: „Bei wem oder was fühlst du dich wohl und warum?“ damit auch noch andere Aspekte mit ins Blickfeld geraten.

Verschiedene Aspekte von Wohlbefinden

wohlbefinden

Wie aus dem Schaubild ersichtlich ist, hat Wohlbefinden für mich viele Einflussfaktoren. In jedem Aspekt kannst du entweder ein Grundgefühl von tendenziell wohl oder unwohl haben. In je mehr Aspekten du dich unwohl fühlst, desto düsterer gehst du durch’s Leben und betrachtest es. Gibt es einen Aspekt mit dem du dich besonders wohl fühlst, kann dieser dir als Ausgleich oder Stütze für einen anderen Aspekt dienen.

Verfängst du dich beispielsweise in Grübeleien und Katastrophenszenarien, dann kannst du dich durch etwas ablenken, was dir Freude macht. Dadurch wird sich deine Stimmung heben und mit der Zeit kommst du dann auch auf andere Gedanken. Vielleicht kommt dir plötzlich eine Idee oder Einsicht, die dir bei der Lösung des Problems, über welches du zuvor nachgegrübelt hast, hilft. In meinem Blogartikel: Angst oder Hoffnung – Wem gebe ich die Macht? http://soulroots.org/angst-oder-hoffnung-wem-gebe-ich-die-macht/ gehe ich genauer auf dieses Thema des Verfangens in Katastrophenszenarien ein.

Du bist emotional enorm aufgewühlt? Nutze die Kraft deiner Gedanken dich ganz auf deine Körperempfindungen zu konzentrieren. Beobachte, ohne zu beeinflussen, was du in deinem Körper wahrnimmst. Und die Gefühle beruhigen sich nach einiger Zeit. Das braucht Willensstärke. Danach kannst du dann in die Situation, die dich so aufgewühlt hat, beruhigt reinspüren und dem nachgehen, was da in dir angerührt wurde und warum es dich so angepiekst hat.

Du bist eher der Typ Mensch, der es sich nicht erlaubt die eigenen Gefühle zu spüren oder zu zeigen? Vielleicht aus Angst vor Verletzung? Geh dem nach, was der Grund bei dir ist. Zum Mensch sein gehören Gefühle definitiv dazu. Und nur, wenn du alle deine Gefühle jeweils im Moment ausdrückst, dann kannst du dich richtig lebendig fühlen. Ansonsten versumpfst du im lauen Mittelmass. Auf Dauer unbefriedigend.

Grundgefühle und ihre Bedeutung

Als Grundgefühle werden häufig die folgenden Gefühle benannt:
Freude, Vertrauen, Traurigkeit, Angst, Scham, Ärger/Wut/Hass

Liebe steht über allem. Wenn ich liebe, fühle ich mich verbunden – mit mir selbst, mit (jemand) Anderem/n, mit etwas Größerem.

Ich erkläre mir die Entstehung der verschiedenen Gefühle, aus meiner Erfahrung heraus, wie folgt:
* Freude > Eine Sehnsucht bzw. ein tiefes Bedürfnis wird erfüllt.
* Vertrauen > Sich angenommen fühlen.
* Traurigkeit > Drückt den Schmerz über den Verlust von Zugehörigkeit aus. Trennungsschmerz.
*Angst > Angst hat verschiedene Gesichter (angelehnt an das Modell der Grundformen der Angst nach Fritz Riemann und weiterentwickelt/ergänzt)
° Da ist die Angst vor Ablehnung, der Wunsch nach Nähe und Zugehörigkeit. Hinter der Höflichkeit mancher Menschen steht diese Angst.
° Die Angst vor Vereinnahmung, die zum Ich-Verlust führen könnte. Es ist die Angst vor der Verschmelzung. Zu viel Nähe macht Angst. Das ist oft der Grund, warum jemand Distanz bewahrt bzw. auf Distanz geht und immer wieder um seinen Raum kämpft.
° Die Angst vor Veränderung. Bei diesen Menschen besteht häufig ein großes Sicherheitsbedürfnis. Etwas soll von Dauer sein. Klare Abläufe sind erwünscht. Veränderung würde Unsicherheit hervorrufen, drum wird gerne die Kontrolle übernommen.
° Die Angst vor dem Freiheitsverlust, davor kontrolliert zu werden oder von anderen abhängig zu sein. Diese Menschen möchten erkunden und ausprobieren dürfen, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Veränderung ist Programm.
* Scham > Scham entsteht dann, wenn du dich bloßgestellt fühlst, verlegen bist oder deine Intimsphäre verletzt wurde. Auch, wenn du den Eindruck hast, dass du unehrenhaft, unanständig oder erfolglos gehandelt hast, deinen eigenen Ansprüchen, denen Anderer oder der Gesellschaft nicht gerecht wurdest, schämst du dich meist (wenn du es zuläßt). Menschen die sich die Scham nicht eingestehen wollen, diese also nicht fühlen wollen, zeigen stattdessen oft Wut.
* Ärger/Wut/Hass > Je stärker der Ärger wird, desto blinder wird er und oft auch desto undifferenzierter. Es sind Gefühle, hinter denen sich, nach meiner Erfahrung, manchmal irgendwo tief vergraben, der Schmerz über den Verlust des Verbundenheits- und Zugehörigkeitsgefühls verbirgt. Manche Menschen leugnen diesen vor sich selbst, teilweise schon lange Zeit. Sie tuen dann so, als würde sie alles Mögliche nichts angehen. Es entsteht ein Aufbegehren gegen Autoritäten und Regeln. Das alles meist deshalb, weil ihre tiefsten Bedürfnisse nach Nähe nicht oder nicht so befriedigt wurden, wie sie es gebraucht hätten, als sie ganz ganz klein/jung waren.

Neigst du zur Impulsivität, dann lies meinen Blogartikel: Impulsiv oder Gefühlvoll http://soulroots.org/impulsiv-oder-gefuehlvoll/
Neigst du dazu deine Gefühle nicht wahrzunehmen, dann lies meinen Blogartikel: http://soulroots.org/ich-weiss-nicht-was-ich-fuehle/
Wenn du überfordert damit bist, wenn andere um dich herum emotional sind, dann empfehle ich dir meinen Artikel: Emotionale Intensität http://soulroots.org/emotionale-intensitaet/

Du und dein Körper

Ist dein Körper dein/e Freund/in? Wenn du unentwegt dies und jenes an deinem Körper auszusetzen hast, dann wird er sich sicherlich nicht so verändern, wie du es gerne hättest. Du kannst wählen zwischen – ihn so annehmen wie er ist oder rummosern. Wann wird es dir am Ende des Tages wohl besser gehen mit deinem Körper? Du kannst deinen Körper nur eingeschränkt einsetzen? Sei dankbar für das, was geht – körperlich und auch beispielsweise geistig. Mit was mußtest du dich zwangsläufig durch diese Einschränkungen auseinandersetzen, mit dem du dich vorher nicht auseinandergesetzt hättest und vielleicht noch nicht mal im entferntesten dran gedacht hättest es jemals zu tun? Was ist dir dadurch klarer geworden über dich? Welche Seiten von dir hast du dank dessen entdeckt und eventuell entwickelt, die vorher (eher) brach lagen? Dieser Körper ist ein wunderbares Geschenk, der mit allen Sinnen genossen werden möchte und mit dessen Hilfe du mit allen dir zur Verfügung stehenden Sinnen genießen kannst.
Was sind die Momente, in denen du dich an deinem Körper erfreust und ihn freudig einsetzt?

Kraft und Flügel des Geistes

Du kannst dich schwächen, in dem du dich in kritischen Gedanken sulst – über dich selbst und über andere – oder du kannst dich stärken und aufbauen, in dem du dich auf deine Qualitäten besinnst und dich auf das fokussierst, was schon gut läuft und immer besser klappt. (Selbst)Kritik schwächt. Anerkennung und Würdigung, also Wertschätzung, stärkt. Du hast die Wahl, für was du dich entscheidest. Und es ist eine Entscheidung. Du fühlst dich unter Druck gesetzt oder gezwungen? Wenn du vorhast es zu tun, dann wähle es bewusst es zu tun und du machst dich innerlich frei.
Kritische Gedanken schleichen sich an? Stell dir innerlich ein STOP-Schild vor und konzentriere dich auf etwas Aufbauendes.

Begeisterungsfähigkeit

Zugegeben, meine Definition von Spiritualität ist etwas eigen. Für mich hat Spiritualität mit innerem Leuchten zu tun. Wenn ich etwas tue, was mich leuchten läßt, dann tauche ich in der Regel ganz in das ein, was ich tue. Ich vergesse die Zeit um mich herum und bin ganz im hier und jetzt. Ist das nicht ein Ziel von Meditation? Es ist wie einige heilige Andacht/ein Gebet. Manche spielen deshalb Fussball, andere wandern in den Bergen, wieder andere tanzen oder spielen mit ihren Kindern. Und manche sitzen still und atmen.
Was läßt dich ganz in den Moment eintauchen, die Zeit vergessen, den Moment genießen und läßt dich erstrahlen?

SEIN dürfen

Eine Teilnehmer in einem meiner Workshops, sagte einmal am Ende, als sie all die gemachten Erfahrungen auf sich hatte wirken lassen: „Liebe ist SEIN dürfen, ganz angenommen werden wie ich bin. Hier, in diesen Tagen, fühlte ich mich geliebt.“ Ich war damals tief gerührt und bin es noch, jedes Mal, wenn ich an diesen Moment zurückdenke. Es ist ein großes Geschenk, wenn du das erlebst. In der Regel entsteht dann Vertrauen und Entspannung, ein innerer Friede macht sich breit. Es ist wie ankommen. Keine weiteren Wünsche in dem Moment.

Wenn es dir an diesem Gefühl, dieser Erfahrung oder diesem Zustand mangelt, dann fühlst du dich vermutlich wie emotional und seelisch ausgehungert. Ständig auf der Suche. Meist weißt du gar nicht nach was du eigentlich genau suchst. Dir ist nur klar, dass etwas fehlt.

Hast du diese Erfahrung in dir verankert und erlebst es immer wieder, dann wirkt sich das auf alle anderen Aspekte deines Lebens aus – auf deine Emotionen und Gefühle, den Bezug zu deinem Körper, auf das wie du über dich und andere denkst und auch darauf, an was du Freude hast und wieviel Zeit du dir für das nimmst, was dir Freude macht.

Ich wünsche dir, dass du dich immer wohler mit dir selbst, den Menschen um dich rum und deinem Leben fühlst. Ich hoffe dir ein paar hilfreiche Anregungen gegeben zu haben. Solltest du dir Unterstützung wünschen, auf deinem Weg ins Wohlbefinden, dann kontaktiere mich gerne http://soulroots.org/kontakt/ und mache einen Termin für einen ersten Begleitungstermin aus oder eine Intensivzeit, in der ich dich über mehrere Tage am Stück begleite, mit verschiedenen Methoden. Näheres dazu findest du auf meiner Homepage:http://soulroots.org/formate/#einzelintensiv

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Montag, 23.Januar 2017

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Die Arbeit mit den Menschen die ich begleite, meine Partnerschaftserfahrungen, das Tango Argentino tanzen, alltägliche Erlebnisse und meine Reisen in andere Länder regen mich besonders zur Reflexion über Menschliches und Zwischenmenschliches an. Einige meiner Reflexionen teile ich hier.

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