Paararbeit

Paararbeit

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Was ist Paararbeit

Kennst du/kennt ihr das?:

* Jedes Mal, wenn du mit deinem/r Partner*in sprichst, endet es im Streit.
* Du kannst das Schweigen zwischen euch nicht mehr ertragen.
* Wenn du den Satz hörst: „Schatz, wir müssen reden.“ bist du dankbar immer mit etwas anderem Wichtigem beschäftigt zu sein, so dass es nicht zum reden kommen kann oder du läßt den Wortschwall einfach schweigend über dich ergehen, in der Hoffnung, dass es bald aufhört und du dann wieder deine Ruhe hast.
* Du hast den Eindruck deinem/r Partner*in nichts recht machen zu können.
* Es ist dir schleierhaft warum dein/e Partner*in darauf besteht die Dinge anders zu machen als du und alle deine Argumente, warum deine Art viel logischer oder effektiver ist, in den Wind schießt.

Ihr wünscht euch stattdessen wieder, dass

* ihr euch darauf freut Zeit miteinander zu verbringen
* ihr immer wieder miteinander so viel Spaß habt, dass euch der Bauch weh tut vom Lachen
* eure Augen strahlen, wenn ihr euch seht
* die Freude über die kleinen alltäglichen Dinge, die du für den/die andere tust, dir gegenüber ausgedrückt wird
* du bei dir denkst: „Ja, genau, jetzt hast du verstanden, warum mir das so wichtig ist.“

Machtkampf

Viele Partnerschaften enden, nach der ersten Verliebtheitsphase, früher oder später im Machtkampf. Die Person die zuvor als so wunderbar empfunden wurde und die einem so gut tat, wird plötzlich zu dem- oder derjenigen, der/die tief verletzt. Die Versuchung ist groß, alles hinzuschmeißen.

Verbunden als Individuen

Um im Beieinanderbleiben aus diesem Teufelskreis der gegenseitigen Verletzungen auszusteigen und miteinander zu wachsen, ist es notwendig zu verstehen, warum jede*r einzelne von euch so reagiert und agiert wie er/sie reagiert und agiert. So kann die Partnerschaft wertschätzend und vergnüglich werden, sowie Tiefe gewinnen. Gleichzeitig zu diesem Gefühl der Verbundenheit bleiben beide Individuen mit ihren Eigenarten.

‚Nur wenn wir zusammen wachsen, können wir zusammenwachsen.‘

In der Paararbeit geht es darum, dass ihr aus der Spirale des euch voneinander entfernen aussteigt und einen gemeinsamen „Raum“ gestaltet in dem ihr euch beide miteinander wohl fühlt. Wir schauen, was es dafür im alltäglichen Miteinander braucht, um wieder Verbundenheit herzustellen.

Bei manchen Paaren stellt sich jedoch auch heraus, dass nicht mehr genügend Basis besteht für einen weiteren gemeinsamen Weg. Dann geht es in der gemeinsamen Arbeit darum den Abschluss so zu gestalten, dass das was ihr miteinander hattet geehrt wird und ihr euch hinterher weiterhin in die Augen schauen könnt, wenn ihr euch dann getrennt habt.

Wie

Die Art und Weise wie ich Paare begleite bezieht sich vor allem auf die Imago-Paartherapie-Methode.

Ich habe diese vor einigen Jahren kennengelernt und sofort als einfach im Konzept, fundiert und schlüssig in der Theorie, liebevoll und wertschätzend in der Umsetzung und faszinierend effektiv in den Auswirkungen erlebte. Meine Faszination und Begeisterung war sofort geweckt, da ich das Kernelement der Imago-Methode: den Imago-Dialog, als Sicherheit bietende, klare Struktur erlebte, in der spannenderweise genau dadurch eine Tiefe möglich war (ganz ohne Drama), die ich sonst nur aus der körperpsychotherapeutischen Arbeit kannte, die ich seit inzwischen fast 20 Jahren anbiete. Die Art und Weise wie die Dialoge geführt werden läßt keinen Platz für Schuldzuweisungen oder Machtkämpfe, sondern gibt Raum für wirkliches Zuhören und Verstehen auf Herz- und Kopfebene, sowie ein Einfühlen in die Welt des/r Partners/Partnerin, so dass sich beide am Ende wirklich gesehen, gehört und verstanden fühlen und eine tiefe Verbundenheit entsteht.

Es macht Sinn, dass du so bist, wie du bist

Nach etwa 20jähriger therapeutischer Erfahrung macht es für mich immer absolut Sinn, dass ein Mensch so reagiert und agiert wie er es tut, sobald ich die persönliche Geschichte dieser Person erfahre. Meine Erfahrung zeigt mir, dass es wichtig ist, diese persönliche Geschichte zu erkunden, um nicht weiter unbewußt von ihre beherrscht zu werden. Es gilt sich das zurückzuerobern, was einst auf Grund der Lebensumstände nicht gelebt werden konnte, weil es nicht dienlich gewesen wäre und sich über die Werte, die sich auf Grund der eigenen Geschichte herausgebildet haben, zu freuen. Wir haben unsere Geschichte und sie wird uns immer prägen, aber wir können über sie hinauswachsen.

Andere Länder, andere Sitten

Wenn ich mit einem Paar arbeite, benutze ich gerne das Bild von zwei Ländern, die durch eine Brücke verbunden sind.

Stellt euch vor, jede*r von euch lebt in einem eigenen Land, in welchem Sitten und Gebräuche herrschen, die sich in diesem Land als sinnvoll herausgestellt haben. Auch die Sprache in diesem Land ist eigen. Die Sprachen, wie auch die Sitten und Gebräuche eurer Länder mögen sich vielleicht teilweise ähneln, aber doch gibt es teilweise gleiche Wörter, die doch etwas anderes bedeuten (wie beispielsweise im Spanischen und Italienischen) oder Sitten und Gebräuche die unterschiedlich interpretiert werden. Es gilt dafür offen zu sein, das Land der/s Anderen kennenzulernen. Dieses Kennenlernen ist möglich, wenn die Brücke betreten wird und das Land der/s Anderen besucht wird. Wenn ich zu Gast in einem anderen Land bin, dann verhalte ich mich höflich und wenn ich Gäste aus einem anderem Land empfange, dann empfange ich sie wohlwollend. Nur wenn beide eine Offenheit und Neugier für die Besonderheiten der anderen „Kultur“ haben, ist eine bereichernde und erfrischende Begegnung möglich. Beide können voneinander lernen.

Was ist Imago-Paar-Therapie?

zitiert von der Imago-Deutschland Website

„Imago“ ist eine von Dr. Harville Hendrix und seiner Frau Helen Hunt entwickelte, ganzheitliche Paartherapiemethode. Diese hat Tausenden von Paaren zu einem tiefen und neuen Verständnis ihrer Beziehung verholfen und damit zu einer andauernden, positiven Veränderung in ihrer Kommunikation und Sexualität geführt. Das Grundverständnis der Imago-Paarbegleitung ist, dass wir unseren Partner nicht zufällig ausgesucht haben. Wir verliebten uns in unseren Partner, weil dieser einem inneren Bild entspricht, das sich von Geburt an in uns entwickelt hat. Dieses Bild oder auch „Imago“ ist das Ergebnis unserer positiven wie auch negativen Erlebnisse und Erfahrungen, unserer Erfolge und Verletzungen, die wir mit den wichtigsten Menschen in unserem Leben gemacht haben.

Auch unser Partner hat uns unbewusst nach diesem inneren Bild ausgewählt, doch hat er vielleicht andere Reaktionsmuster und Bewältigungsstrategien entwickelt als wir. Manche reagieren etwa auf Liebesentzug mit Distanzierung, um die Gefahr einer neuen Enttäuschung zu verringern. Andere reagieren mit Klammern und zu viel Nähe aus Angst vor einem drohenden Verlust. Diese Verhaltensweisen bergen oft ein großes Konfliktpotenzial. Gleichzeitig sind Konflikte eine Chance, die Ursachen zu erforschen und das Miteinander so zu verändern, dass Sicherheit und Verständnis entstehen. Denn nur in einer Atmosphäre von Sicherheit kann auch die Leidenschaft (wieder) da sein.

In der Imago-Paartherapie unterstützt ein erfahrener Therapeut die Paare, sich einander zuzuwenden und auf eine neue Weise miteinander zu kommunizieren. Er wird für einen sicheren Rahmen sorgen, in dem die Partner entdecken, welche unerfüllten Bedürfnisse, die meist ihren Ursprung in Verletzungen der Kindheit haben, nicht erfüllt werden und wie jeder gewohnheitsmäßig reagiert, wenn sich diese Ängste in der Partnerschaft zeigen. Erst mit dem Bewusstwerden dieses inneren Erlebens können Sie sehen, dass Sie Wahlmöglichkeiten haben, die Ihnen vorher nicht zur Verfügung standen. Dann wird es möglich, die Beziehung in einem neuen Licht zu sehen, sie gemeinsam zu gestalten und sich an Ihren gemeinsamen Traum zu erinnern.

Diesen Weg miteinander zu gehen wirkt sich nicht nur heilsam und kraftvoll für Sie selbst aus, sondern wirkt in Ihr gesamtes Lebensumfeld hinein. Was Sie mit Ihrem Partner lernen, steht Ihnen auch in der Beziehung mit anderen Menschen zur Verfügung, im familiären Bereich wie auch im beruflichen Umfeld.

Dieser Prozess setzt Mut, Neugier und Vertrauen voraus. Mut, die ausgetretenen Pfade der Überlebensmuster zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren. Und Neugier, den Partner wirklich kennen zu lernen. Denn da gibt es vieles, was wir vom anderen – und von uns selbst – wissen und was uns vertraut ist, und da ist auch vieles, was es noch zu entdecken gibt!

Uns auf diesen Weg zu begeben, macht uns vielleicht zu den wahren Entdeckern und Abenteurern unserer Zeit. Es mag unsere Chance sein, der nachfolgenden Generation ein Zeichen der Ermutigung und der Zuversicht mit auf den Weg zu geben.

Setting

Ich arbeite mit euch auf Stühlen, in seltenen Fällen auch mal auf einem 2x2m-Futon, den ich am Boden liegen habe. Wenn wir dort arbeiten, dann sitzen wir auf Kissen.

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Formate

Ich biete die Paararbeit als individuelle Begleitungsarbeit an. Auch eine mehrtägige Intensivzeit für Paare ist möglich.

Mehr Details zu den Formaten

Paararbeit & ich

Als Frühgeborene, mit mehrwöchigem Aufenthalt im Krankenhaus (in Brutkasten und Wärmebettchen), hatte ich selbst keinen leichten Start ins Leben, besonders was das Thema Bindung angeht. Dies hat mich sehr geprägt, wie mir Jahre später klar wurde – besonders als ich meine ersten Liebesbeziehungen einging.

Die Beziehung zwischen meiner Mutter und mir war immer wieder sehr schwierig. Mir wurde mit den Jahren immer klarer, dass dies in der nicht stattgefundenen Anbindung aneinander, in meinen ersten Lebensstunden, wurzelte. Zudem zog meine Mutter aus, als ich 6 Jahre jung war. Ich hatte von meinen Eltern kein Vorbild vorgelebt bekommen wie eine gut funktionierende Partnerschaft sein könnte.

In meinen jungen Erwachsenenjahren sprang ich von einer Partnerschaft in die nächste. Ich war auf der Suche nach Liebe, Nähe und angenommen sein. Mit etwa 30 Jahren folgten einige Jahre des zunächst gewählten und dann ungewählten ohne feste Partnerschaft seins. Als nächstes folgten Fernbeziehungen, bis ich nach wiederum ein paar Jahren ohne Partnerschaft jemanden kennenlernte, der tatsächlich in der gleichen Stadt lebte wie ich. Diese Partnerschaft war so konfliktreich, dass sich unsere Wege nach einem Jahr wieder trennten, trotzdem wir beide sehr an uns individuell und als Paar miteinander arbeiteten. Manchmal jedoch auch zu viel, denn die Leichtigkeit ging uns verloren. Zum Ende dieser Partnerschaft hatte ich einige Schlüsselerlebnisse für mich, die dazu führten, dass ich danach noch klarer mit mir war und wußte, wo meine Grenzen sind. Mir war noch klarer, was für mich Grundvoraussetzungen für eine Partnerschaft sind und was für mich gar nicht geht. Ich hatte so viel Stabilität in mir gewonnen, dass ich nicht mehr bereit war mich auf faule Kompromisse einzulassen. Ich spürte deutlich, dass ich mir das nächste Mal so treu bleiben würde, dass ich mir weiterhin ins Gesicht sehen konnte, komme was wolle. Ich war jedoch zunächst nicht auf eine neue Partnerschaft aus. Aber unverhofft kommt oft, wie es so schön heißt. Mit dieser Klarheit in mir traf ich dann wenig später auf den Mann, mit dem ich inzwischen verlobt bin. Auch wir befinden uns in einem ständigen Wachstumsprozess miteinander und es kracht auch mal zwischendurch, allerdings bleibt unser gemeinsames JA zueinander immer sicherer Boden und wir finden immer wieder schnell zu einem wertschätzenden und verbundenen Miteinander und wissen, dass uns der/die andere unterstützt.

Diese andere Art des Partnerschaft führens verdanke ich auch Imago. Ich habe diese Methode im Spätsommer 2014 kennen- und sofort lieben gelernt. Es hat sowohl meine Arbeit mit Paaren komplett verändert, als auch meine Art Partnerschaft zu führen. Vor Imago war ich der Meinung, dass jede*r sich ihre/seine Themen alleine anschauen sollte, um dann nicht mehr emotional (impulsiv aufbrausend, jammernd oder gefühlskalt) auf Verhaltensweisen der/s anderen zu reagieren. Nachdem ich Imago kennengelernt hatte, wurde dieses Transformieren von altem Schmerz ein sich gegenseitig darin unterstützen und dadurch miteinander wachsen. Und es wurde auch freudiger und leichter. Das fühlte sich für mich nicht mehr so nach Einzelkämpferweg an, sondern weicher, menschlicher und verbindender.

Diese Imago-Arbeit hat mich von Anfang an tief berührt und tut es noch und ich war und bin jedes Mal sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, Paare darin begleiten zu dürfen wieder zur Verbindung zurückzufinden.