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Mareia Claudia Lange

SoulrootsReflexionen

über Menschliches & Zwischenmenschliches

Körper — Psyche — Gefühle

Kopf oder Herz?


Du stehst unter Zeitdruck. Eine Entscheidung muss her. Deine innere Stimme hat sich gemeldet, aber hast du sie gehört? Gibst du ihr Raum? Oder gewinnt der Kopf das Entscheidungsrennen?

Dem Herz folgen

Erinnerst du dich an eine Situation, in der du spontan, einer Eingebung folgend, eine Entscheidung getroffen hast und den Mut hattest es durchzuziehen, obwohl es völlig absurd schien und am Ende hat es sich als goldrichtig herausgestellt?

Ich kenne solche Situationen. Haufenweise. Ich erinnere mich an diesen Tag, als ich gemütlich Zuhause saß und es mich plötzlich drängte in die Stadt zu gehen. Ich brauchte nichts und hatte auch überhaupt keine Lust, aber irgendetwas in mir drängte mich. Ich gab nach und begegnete meinem damals zukünftigen Chef. Drei Tage später fing ich in seiner Firma an zu arbeiten.

Da gab es auch diesen Moment in einem Haus, das ich mir anschaute, um zu sehen, ob ich es zur Miete in Betracht ziehen könnte, wenn die Vermieter mich denn akzeptieren würden. Ich betrat das Haus und schon fühlte ich, wie ich darin wohne. Ich schaute mich um und sah meine Möbel darin stehen. Es war nicht so, dass ich es mir vorstellte, wie ich sie arrangieren würde, nein, es ging schneller, als ich mir etwas hätte ausmalen können. Es zeigte sich mir, was sozusagen schon war. Ich fühlte mich wohl in dem Haus, bewarb mich und konnte schon bald einziehen.

Die innere Stimme ignorieren

Erinnerst du dich auch an Situationen, in denen dir deine innere Stimme, dein Gefühl von etwas abgeraten hat, du es aber doch gemacht hast, da es dir zu sehr an den Haaren herbeigezogen schien, diesem Gefühl zu folgen und am Ende wurde dir klar, dass du dem Gefühl hättest folgen sollen – anstatt den Argumenten des Kopfes nachzugeben?

Ich kenne solche Situationen. Meistens ging es dabei um Menschen und Abmachungen, die mit diesen getroffen wurden. Mein Gefühl sagte mir beispielsweise, dass ich etwas schriftlich festhalten sollte und zwar detailliert. Ich hab das als kleinkariert abgetan. Und am Ende hatte ich Kosten an der Backe, die ich hätte vermeiden können.

Oder etwas in mir sagte mir, dass ich mich von einer bestimmten Person fern halten sollte oder sie auf einer gewissen Distanz halten sollte, meine Gutmensch-Argumente überzeugten mich allerdings davon, dass ich der Person erst Mal eine Chance geben sollte und nicht so vorschnell urteilen soll. Ich schoß meine Vorbehalte in den Wind. Später stellte sich raus, dass ich das lieber nicht hätte tun sollen. Die Person war nicht zuverlässig, unehrlich oder hatte Gewohnheiten, die zu Konflikten zwischen uns führten.

Auch wenn ich meinem Gefühl nicht gefolgt bin und ein paar bittere Lektionen hätten vermieden werden können, wenn ich mein Gefühl nicht ignoriert hätte, bin ich trotzdem dankbar für diese Erfahrungen. Ich habe viel durch sie gelernt. Ich bin teils auch vorsichtiger geworden, manchmal vielleicht auch mißtrauischer, vor allem aber bin ich dadurch stabiler in mir geworden. Mir ist immer klarer geworden, wo meine Grenzen sind und ich habe den Mut entwickelt mich dafür einzusetzen.

Eingebungen oder Wunschdenken?

Vielleicht fragst du dich jetzt, woher du denn wissen kannst, ob es wirklich eine Eingebung war und nicht nur ein Wunschdenken. Wenn du schon deine triftigen Argumente bei Seite lassen sollst, dann willst du dir ja sicher sein können. Nun, die Sicherheit kommt mit dem wiederholten Ausführen. Für den Anfang kann ich dir das Folgende mit auf den Weg geben:

  • Wenn das Gefühl, die Eingebung oder die inneren Bilder schneller da war(en), als du denken konntest, dann war es dein Intuition, die Stimme deiner Seele, die im Herzen Zuhause ist.
  • Wenn du Zeit hattest dir etwas in allen möglichen Aspekten auszumalen, dann spielt dein Wunschdenken mit rein.
  • Erinnere dich an das Beispiel meiner Hausbesichtigung. Es war nicht so, dass ich mir vorstellte, wie ich in diesem Haus lebe und wie ich es einrichte. Das Wissen, das Gefühl und die Bilder wie ich in diesem Haus lebe waren einfach plötzlich und ganz unerwartet in mir. Ich war selbst überrascht. Ich wollte es trotzdem als absurd abtun und glaubte erst daran, dass ich diesem Gefühl hätte trauen können, als ich dann tatsächlich die Zusage der Vermieter bekam. So sind wir Menschen oft. Es wurde den meisten von uns so aberzogen auf unsere innere Stimme zu hören, dass wir irgendwann eher verunsichert durch die Welt gehen und das mit den Entscheidungen entweder anderen überlassen oder eben die Argumente des Kopfes hernehmen.

    Du traust deinem Gefühl nicht so recht, möchtest es aber gerne wieder entwickeln? Dann nimm mit mir Kontakt auf und wir schauen, ob die Zusammenarbeit für beide passen würde und ob ich die Richtige dafür bin, dich dahin zu begleiten, wo du hin möchtest, bezüglich dieser Thematik und der Themen, die damit zusammenhängen.

    Ich hoffe dieser Artikel war anregend für dich. Ich freue mich über Kommentare. Teile gerne mit, welche Erfahrungen du damit gemacht hast, wenn du deinen unmittelbaren Eingebungen gefolgt bist oder es ignoriert hast. Du glaubst, dass mein Blogartikel auch anderen gut tun könnte. Teile den Artikel gerne, sende ihn weiter. Ich schreibe alle 2 Wochen einen neuen Artikel. Wenn du ihn immer grad druckfrisch erhalten willst, dann abonniere meinen Blog.


    Dienstag, 31.Oktober 2017

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    Die Arbeit mit den Menschen die ich begleite, meine Partnerschaftserfahrungen, das Tango Argentino tanzen, alltägliche Erlebnisse und meine Reisen in andere Länder regen mich besonders zur Reflexion über Menschliches und Zwischenmenschliches an. Einige meiner Reflexionen teile ich hier.

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